Die Spielstadt “Trier im Jahre 1848″ öffnete vom 29. Juli bis zum 16. August 2013 montags bis freitags ihre Tore auf der Wiese vor den Kaiserthermen. Kinder zwischen sechs und 14 Jahren waren herzlich eingeladen, als Lehrlinge in den über 15 historischen Handwerksbetrieben oder dem Theater, der Zeitungsredaktion, dem Kaffeehaus, der Stadtverwaltung oder dem Wirtshaus mitzuarbeiten. In den Werkstätten trafen sie auf historische Handwerksmeister in authentischer Kleidung, die ihren Lehrlingen ihr Handwerk vermitteltenn, aber darüber hinaus so manches aus ihrem Leben erzählten. So verdienten die Lehrlinge nicht nur ihr eigenes Geld, sondern erlebten hautnah mit, wie die Trierer vor über 150 Jahren gelebt haben, was sie beschäftigt hat und wie der Umgang miteinander war.
Von ihrem Stundenlohn konnten sich die Lehrlinge die in der Spielstadt hergestellten Waren kaufen. So etwa einen Zylinder, selbst geflochtene Körbe, Häubchen, Brot vom Bäcker und vieles mehr. Sie konnten eine Vorstellung des Theaters besuchen, das neben Faust auch Stücke von Shakespeare, aber auch Fabeln und Märchen spielte.
Neben dem alltäglichen Leben, der Arbeit und dem Austausch griff in der Spielstadt auch nach und nach der Geist der Revolution um sich. Unter dem Deckmantel von harmlosen Gesangsvereinen wurde politisiert – preußentreue Stadtbewohner hielten mit preußischen Tugenden dagegen. So erlebten die Kinder, wie es dazu kam, dass das Volk unzufrieden war und auch in Trier zu den Waffen griff, um seinen Ideen Nachdruck zu verleihen. Sie waren hautnah dabei, in einer Zeit, die von Erfindergeist und Aufbruchstimmung geprägt war. Am Ende machte jedoch der Reichsverweser dem revolutionären Treiben ein Ende. Viele der damaligen Ideen haben sich jedoch später durchgesetzt und prägen heute unsere Demokratie und unser tägliches Leben.